Kurz vor Beginn der Playoffs der vergangenen Saison 20/21 gab Eckhard Herfet (Spitzname „Ecki“) offiziell bekannt, dass er sich ins Privatleben zurückzieht. Nach über 60 Jahren seiner Tätigkeit sollte Schluss sein. Die VolleyTigers ehrten am 06. März, im letzten Hauptrundenspiel gegen Herrsching, sein über 15-jähriges Engagement bei den BR Volleys mit einer Ehrenmitgliedschaft. Eventuell stutzen nun einige Leser und fragen sich „Ecki, wer?“. Die Rede ist von dem netten, älteren Herrn mit dem Fotoapparat in der Hand und Träger der grünen Weste mit dem Schriftzug „Foto“. Bei jedem Heimspiel umrundete er viele Male den Court, um Bilder vom Spielgeschehen, den Akteuren, der Atmosphäre in der Arena und der emotionalen Momente fotografisch für die Ewigkeit festzuhalten. Als offizieller BR Volleys Fotograf lieferte Eckhard Bilder für die Vereinswebseite, das VOLLEY MAX und den digitalen Auftritt. Nun sind einige Monate seit seiner Verabschiedung vergangen und wir hatten die Gelegenheit „Ecki“ zum Interview zu treffen. Wie ergeht es ihm im endgültigen Ruhestand?
VolleyTigers (VT): Im Internet sind nur sehr, sehr wenige Informationen über Dich zu finden, warum?
Eckhard (E): Als Fotograf achte ich immer auf Diskretion. Das gilt nicht nur gegenüber all denjenigen die ich fotografierte, sondern auch mir selbst gegenüber.
VT: Wie bist Du zur Sportfotografie gekommen?
E: Ich bin in einem der neuen Bundesländer aufgewachsen und war hauptberuflich in der Logistikbranche tätig. Im „Nebenberuf“ habe ich als Fotograf gearbeitet, den ich ab 1985 dann hauptberuflich ausübte. Am Tag des Mauerfalls war ich mit meiner Kamera dabei und machte Fotos. Damit nahm ich an einem Wettbewerb teil und gewann den ersten Preis. Die Fotografie hat mich bis zu diesem Moment und darüber hinaus mein ganzes Leben begleitet und wird dies auch weiterhin tun. Vor 1989 hatte ich bereits im Sportbereich fotografiert; speziell Volleyball. Nach der „Wende“ erhielt ich u.a. über Empfehlungen Anfragen von Götz Moser und Günther Trotz, ob ich Volleyball Spiele fotografieren könne. Das habe ich dann gemacht. Erst beim VCD Berlin, später beim SCC und dann den BR Volleys – bis zur letzten Saison.
VT: Du kamst ja zwangsläufig auch in engen Kontakt mit Spielern. Haben die Dich auch beauftragt?
E: Ja, für einige Spieler habe ich beispielsweise deren Hochzeit fotografiert.
VT: Jetzt, wo Du Dich vollständig ins Privatleben zurückgezogen hast. Was machst Du mit der vielen freien Zeit?
E: In erster Linie verbringe ich sehr viel Zeit mit meiner Frau und der Familie. Dann habe ich natürlich ein paar neue Hobbies.
VT: Du hast über die Jahre ein sehr umfangreiches Fotoarchiv zur Volleyball (-geschichte) aufgebaut. Planst Du, damit etwas Spezielles?
E: Ich muss Tausende Bilder sichten, kann mir aber vorstellen, eine Ausstellung über Volleyball oder Bilder zum 10-jährigen BR Volleys-Bestehen, in der Form eines Bildbandes, zu machen. Mal sehen, was die Zeit bringt …
Artikel aus dem VOLLEY MAX von 09.10.2021